Montag, 26. März 2012

26. März / 83. Tag / 1500km / Sulitjelma

Bard ist wieder da! Die zwei haben sich zufällig in einer Hütte getroffen. Der Arme hat leider einiges an seinem Material zu reparieren. Bei Markus ist alles ganz und es läuft gut. Es hat jede Menge Schnee und geht jeden Tag vorwärts, wenn auch manchmal anstrengend, durch den Tiefschnee. Das feucht-regnerische Wetter ist mittlerweile leider standard geworden. Man spürt wohl die Nähe zum Meer, die warme, feuchte Luft bringt. Es hat meist Temperaturen knapp über oder unter dem Nullpunkt und ist überraschenderweise nicht so kalt, wie ursprünglich gedacht.
Sulitjelma ist eine ehemalige Bergbau-Stadt und wirkt durch die vielen leeren Häuser wie eine Art Geisterstadt. Markus und Bard haben eben im Supermarkt ein paar Kalorien gefuttert und werden nun noch ein paar Stündchen, bis zur nächsten Hütte (http://ut.no/hytte/ny-sulitjelma-fjellstue?utm_source=turistforeningen.no&utm_medium=referrer&utm_campaign=301redirect), weiterlaufen. Die Tage sind mittlerweile länger als bei uns in Deutschland und so ist es jetzt fast 13 Stunden hell - zu den anfänglichs 6 1/2 Stunden also eine Verdoppelung :-). Beim regnerischen Wetter könnte man sich immer wieder die Frage stellen, warum man das eigentlich tut. Aber die beiden sind sich bewusst, dass sie das Ganze freiwillig machen und lassen sich die Laune nicht verderben!
Jetzt ist es "nur noch eine Karte bis Ritsem", sagt Markus. Das sind circa 90 km und wir hoffen beide, dass er es schafft, am 30.3.2012 dort zu sein.
Die nächsten Tage geht es durch den Padjelanta-Nationalpark, den größten Nationalpark Schwedens und einer der größten Europas. Elche waren immer noch keine zu sehen...

Sonntag, 18. März 2012

18. März / 75. Tag / 1350km / Umbukta

Nach mehreren Tagen "schlechtem" Wetter ist Markus heute in Umbukta angekommen. Die letzten Tage hatten sich durch die Wärme Seen auf den zugefrorenen Seen gebildet, was zu nassen Stiefeln geführt hat. Jetzt ist es aber wieder kalt geworden: -20°C und er kommt gut voran. Ein Highlight der letzten Tage war sicherlich die Nomad-City (http://www.facebook.com/bjornadalarkitektstudio oder http://casagrandeworkshops.blogspot.de/2011/12/nomad-city-aurora-observatory.html) , ein von Studenten (Architekten und Künstler) gebautes Camp. Verschiedene Nationen haben sich zu diesem Projekt getroffen und eine Stadt auf Eis gebaut. Das Ziel war es eigentlich, auf dem Eis auch zu schlafen. Letzendlich haben sich dafür nur drei Personen bereit erklärt: Bard, Markus und noch einer :-).
Heute kamen sie am höchsten Berg Nordnorwegens vorbei, dem Oksskolten.
Die nächsten Tage geht Markus dann Richtung Saltfjellet - Gebirge.
Bard läuft seit heute eine andere Strecke.

Mittwoch, 14. März 2012

14.Mærz / Tag 71 / 1250km / Hattfjelldal

Der Børgefjell-Nationalpark liegt hinter uns. Wir haben nicht viel davon
gesehen. Kompass auf 20 Grad einstellen und drauflosmarschieren.
Dann hats auch noch ordentlich geregnet und wir sind mit nassen Klamotten
ins Zelt gekrochen. Am næchsten Tag (12.Mærz) mussten die dann wieder angezogen werden. Brrrrr....
Ein etwas ungutes Gefuehl beschlich uns, als wir so dann das Zelt im Sturm abbauten und aufbrachen. War das ne gute Idee?

Etwas spæter wurde die Sicht dann besser und wir fanden als næchste
Unterkunft eine Huette. Ein Fenster war kaputt und die Huette gut mit Schnee
gefuellt. Also Schnee rausschaufeln und mit schwæbischem Erfindergeist
fuer das kaputte Fenster was zusammenbæschdeln. Im ziemlich lædierten
Ofen ein Feuer entfacht und die Huette wurde eine urgemuetlicher Ort.

Heute sind wir dann in Hattfjelldal angekommen und haben uns mit Proviant
eingedeckt. Vor dem Supermarkt sassen wir und haben wohl einen recht
abgekæmpften Eindruck gemacht. Ein Einwohner hat sich dann unser
erbarmt und uns eine warme Unterkunft angeboten. Wir haben das Angebot
mit strahlenden Augen angenommen. Tusen Takk :-)

Samstag, 10. März 2012

Freitag, 9. März 2012

Weiter geht's...

Bard ist heute tatsächlich aufgetaucht und so kann es ab morgen wieder zu zweit weiter gehen. Die Beiden werden die nächsten Tage Richtung Hattfjelldal unterwegs sein und hier den Borgefjell Nationalpark durchqueren. Dieser Nationalpark ist der zweitälteste Norwegens. Er ist Teil des Skandinavischen Gebirges und so wird es nun wieder etwas gebirgiger werden. Bekannt ist der Park für seinen Polarfuchs. Außerdem dient das Borgefjell auch als Weidegebiet für Rentierherden. (Quelle: www.wikipedia.de)

Donnerstag, 8. März 2012

Reisen bildet

Ich hab die Lösung auf die Frage nach dem "singenden Draht"!
Der singende Draht ist laut Markus wie eine Gitarre. Mindestens zwei stramm gespannte Stahldrähte, in einem Abstand von 20-50m, von Mast zu Mast, die nicht durchhängen, ermöglichen es, bei Wind Töne zu erzeugen. Die Drähte fangen an zu schwingen und der trockene Holzmast überträgt die Schwingungen. Wenn man sein Ohr an das Holz hält, kann man so etwas wie einen Akkord hören, da die Drähte unterschiedlich lang oder unterschiedlich gespannt sind.
Leider sind die Leitungen nicht mehr original von den Indianern, sondern aus den 60ern. Aber das Phänomen des singenden Drahtes kann man so auch heute noch hören. Ja, Reisen bildet!

8.Mærz / Røyrvik / 2 Ruhetage / Extremchilling

Hab mich im Gæstehof einquartiert.
Einfach mal 2 Tage gar nichts machen.

Morgen um 17.15 Uhr werde ich im WDR in der Sendung "Daheim und Unterwegs" interviewt.

Und Bård ist noch 1 Tag entfernt. Ich schætze, dass er also morgen hier aufkreuzen wird.



Sonntag, 4. März 2012

4. März/ 61. Tag / 1100km / Nordli

Die letzten Tage war Markus im Blafjella-Skjaekerfjella-Nationalpark, dem drittgrößten Nationalpark Norwegens, unterwegs. Auch hier lagen wieder einige kleine Höfe. An seinem Ruhetag in Holden konnte er in solch einem kleinen Bergbauernhof, welcher bis in die 70er/80er Jahre bewohnt war, seinen Ruhetag verbringen. Während es draußen regnete, saß er in der "warmen Stub" und hat die Zeit mit Sockenflicken und norwegischer Literatur verbracht. Im Grenzgebiet zu Schweden war er mal wieder "ab vom Schuss". Doch seine wissenschaftlichen Bedürfnisse kamen nicht zu kurz. Er hat wohl ein Rätsel der Menschheit gelöst und stellt uns hiermit ein Rätsel:
Warum haben die Indianer früher, im Wilden Westen zur Telefonleitung auch "singender Draht" gesagt? Markus weiß es. Die Auflösung verrät er uns allerdings erst beim nächsten Mal :-)!
Auf jeden Fall diente ihm die Telefonleitung an einem Tag mit schlechter Sicht als gute Orientierungshilfe. Er konnte von Mast zu Mast wandern und so den Weg mit seiner Pulka durch den Schnee ziehen.
Nach dem Regentag hat es jetzt wieder Minusgrade und jede Menge Schnee. Dadurch, dass der Schnee mal kurz angetaut ist und nun wieder gefriert, hat er eine schöne harte Oberfläche, auf der man gut vorankommen kann.
Heute durfte Markus den Vorteil eines "Norge pa langs-Mannes" nutzen: Im Restaurant bekam er ein Gratis-Essen am tollen Buffet. So lässt es sich leben.
Einen Elch hat er immer noch nicht gesehen, obwohl immer wieder Spuren verraten, dass es Elche gibt. Die Rentiere laufen auch alle weg - aber vor Kurzem hat er wahrscheinlich einen Wolf gesehen. Die Spur wurde photographiert und muss nun noch überprüft werden.